Planung und Umwelt
Ausschuss
Unsere Politik im Ausschuss für Planung und Umwelt
Der Ausschuss für Planung und Umwelt beschäftigt sich mit allem, was unsere Stadt in Zukunft prägt: Baugebiete, Klimaschutz, Stadtplanung und nachhaltige Entwicklung. Diese Bereiche greifen eng ineinander – daher ist die Kombination im Ausschussnamen genau richtig.
Für die SPD arbeiten in diesem Ausschuss die Ratsmitglieder Astrid Becker, Martin Kastner und Roland Pregitzer sowie die sachkundigen Bürger Lothar Mund und Jens Gronemeyer. Armin Kibbert ist als stellvertretender Ausschussvorsitzender ein wichtiges Bindeglied in der Gremienarbeit.
Aktuell beschäftigen uns vor allem zwei große Projekte: das Baugebiet Herksiepe-Schillerstein am Ende von Falkenstraße und Lingerweg sowie das geplante Industriegebiet Leifersberge an der Oststraße.
Aber auch Themen wie bezahlbarer Wohnraum, die Nutzung innerstädtischer Flächen, erneuerbare Energien oder das Zusammenspiel zwischen Stadtentwicklung und Umweltschutz sind feste Bestandteile unserer Arbeit. Im Folgenden stellen wir einige dieser Schwerpunkte detailliert vor.
Der Ausschuss im Detail
Herksiepe-Schillerstein: Ökologisch und verantwortungsvoll planen
Dieses Baugebiet zeigt beispielhaft, wie anspruchsvoll die Erschließung neuer Flächen in Halver ist. Unsere bergige Topografie stellt hohe Anforderungen an Planung, Verkehrsanbindung und Umweltschutz. Auf unser Drängen hin wurde die verkehrliche Situation bereits früh im Verfahren eingehend geprüft.
Ein Gutachten deckte einen bereits bestehenden Mangel in der Wasserableitung auf, der insbesondere bei Starkregen wie 2021 zu erheblichen Gefahren in tiefer liegenden Gebieten führen kann – zum Beispiel in Mesenhohl und bis hinunter zur Heesfelder Mühle. Sofortmaßnahmen wurden angestoßen, künftige Planungen werden solche Risiken noch stärker berücksichtigen.
Auch Themen wie Biodiversität, Verschattung, erneuerbare Energien und umweltschonende Parkplatzlösungen sind fester Bestandteil der Planung. Herksiepe-Schillerstein soll als ökologische Siedlung gestaltet werden, die nicht nur aus klassischen Einfamilienhäusern besteht. Vielmehr setzen wir uns für eine Mischung aus Reihen- und Mehrfamilienhäusern ein, die eine bessere ökologische und soziale Bilanz ermöglichen.
Unser Ziel ist ein maßvoller Umgang mit neuen Flächen an den Stadträndern. Wir sehen die Spannung zwischen Wohnraumbedarf, Naherholung, Waldnutzung und Landwirtschaft sehr klar. Deshalb gilt für uns: Jede neue Fläche muss gut begründet sein – denn unsere Stadtfläche ist endlich und kostbar.
Leifersberge: Industrie stärken, Natur ausgleichen
In Leifersberge wurde auf einer Fläche von rund 10 Hektar ein neues Industriegebiet geplant. Grundlage war eine Kalamitätswaldfläche, die ökologisch nicht mehr zu retten war. Bei der Entwicklung wurde eng mit der örtlichen Wirtschaft zusammengearbeitet.
Um den Eingriff in die Natur auszugleichen, wurde das erste Ökopunkteschutzgebiet im Hälvertal geschaffen. Es umfasst Maßnahmen von der Quelle oberhalb der Herpine bis zur Heesfelder Mühle. Dieses zusammenhängende Gebiet wird renaturiert und ökologisch aufgewertet – die entstehenden „Ökopunkte“ dienen als Ausgleich für die Industriefläche.
Für die SPD ist klar: Wir brauchen wohnortnahe Arbeitsplätze. Neben Erweiterungsmöglichkeiten für bestehende Betriebe wollen wir auch neue, arbeitsplatzintensive Unternehmen nach Halver holen. Leifersberge zeigt, wie Ökologie und wirtschaftliche Entwicklung sinnvoll miteinander verbunden werden können.
Innerstädtische Freiflächen nutzen statt weiter versiegeln
Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware – gerade im städtischen Umfeld. Deshalb setzen wir uns dafür ein, zunächst innerstädtische Brachflächen oder ehemalige Industrieflächen zu aktivieren, bevor neue Flächen an den Stadträndern ausgewiesen werden.
Ein gelungenes Beispiel ist das ehemalige Kostal-Gelände an der Mühlenstraße, das künftig für Wohnbebauung genutzt werden soll. Auch das ehemalige Lidl-Gelände an der Hagener Straße entwickelt sich in diese Richtung.
Ein weiteres Thema ist die stärkere Besteuerung unbebauter Grundstücke, die seit Jahrzehnten brachliegen – teilweise in besten Lagen. Die Grundsteuer C bietet hier ein sinnvolles Instrument, um Anreize für Eigentümer zu schaffen, ihre Grundstücke zu bebauen und dem Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen.
Windkraft und Freiflächenphotovoltaik verantwortungsvoll voranbringen
Der lange Streit um Vorrangzonen für Windkraftanlagen ist vorbei. In Halver stehen nun die ersten drei Windräder kurz vor dem Bau – in Schönberge, entlang der Straße zwischen Krausebuche und Schalksmühle. Weitere Standorte sind in der Prüfung.
Für uns ist klar: Der Umstieg auf erneuerbare Energien ist notwendig, aber muss verantwortungsvoll umgesetzt werden. Die Stadt soll profitieren, ebenso wie die direkten Anwohnerinnen und Anwohner. Bürgerbeteiligungen – auch finanzieller Art – sind wünschenswert. Gleichzeitig setzen wir uns für eine Begrenzung ein, die Natur und Landschaft nicht überfordert. Wir wollen keine „Verspargelung“ Halvers. Deshalb begleiten wir den Prozess mit Augenmaß.
Auch bei der Freiflächenphotovoltaik (FFPV) sehen wir große Chancen. In Edelkirchen ist die erste Fläche mit rund 10 Hektar geplant. Das könnte bereits ein Drittel des städtischen Bedarfs für Klimaneutralität decken. Da sich Technik und Wirkungsgrade aber rasant weiterentwickeln, bleiben genaue Zahlen derzeit schwer abschätzbar.
Wichtig ist: Auch in diesem Bereich muss der Interessenausgleich gewahrt bleiben. Landwirtschaftliche Flächen dürfen nicht verdrängt werden. Die SPD steht hinter Projekten wie der Agri-Photovoltaik, bei denen Stromproduktion und Landwirtschaft auf einer Fläche möglich sind.
Wir wissen: Die Energiewende ist emotional und komplex. Unser Anspruch ist es, Lösungen zu finden, mit denen alle Seiten leben können – auch wenn es an manchen Stellen Kompromisse braucht.
Ein gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit der Ausschüsse ist das Projekt Skate- und Bikepark Karlshöhe. Der Ausschuss für Planung und Umwelt hat das Planungsrecht geschaffen, umgesetzt wird das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen.
Solche Schnittstellen gibt es regelmäßig. Auch wenn die Gremien unterschiedlich besetzt sind, verfolgen wir einen gemeinsamen Kurs. Die SPD hat das Ziel, Halver in seiner Entwicklung weiter voranzubringen – sozial gerecht, ökologisch tragfähig und wirtschaftlich stark.